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Bezugs- und Behandlungspflege

Das Bezugspersonensystem ist ein wesentlicher Aspekt für den erfolgreichen Behandlungsverlauf des Patienten. Die Arbeit mit Bezugspersonen fördert einen stabilen Beziehungsaufbau, der eine wesentliche Grundlage für eine erfolgreiche Therapie darstellt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Zusammenarbeit mit dem zuständigen Therapeuten der Station. Beide gemeinsam bilden das Bezugsteam und stehen dabei in einem stetigen Austausch.

Die Qualität einer helfenden, tragfähigen Beziehung zwischen dem Pflegenden und dem Patienten wird dadurch bestimmt, wie es dem Pflegenden gelingt, die eigenen Grenzen bezüglich der Möglichkeiten des Helfens und der Beziehungsgestaltung wahrzunehmen, die eigene Rolle kritisch zu reflektieren und andere Menschen in ihrem Anderssein akzeptieren zu können.

Das Pflegesystem unserer Stationen ist das Bezugspflegesystem. Das bedeutet, jeder Patientin und jedem Patienten wird eine Pflegeperson und ein Vertreter zugeordnet, die ihn vom Erstgespräch bis zur Entlassung pflegerisch begleiten. Die Patientinnen und Patienten haben dadurch

  • von Beginn an feste Ansprechpartner
  • enger Kontakt zur Bezugspflegekraft
  • Aufbau einer Vertrauensbasis
  • guter Informationsaustausch

 

Nach der Aufnahme hat die Bezugsperson die Aufgabe, sich dem Patienten vorzustellen und ihm die Funktion der Bezugspflege oder des Bezugsteams zu erklären. Die Bezugsperson ist während der gesamten Behandlungsdauer für den Patienten zuständig, führt ihn in den Stationsalltag ein und bietet ihm zusätzlich Orientierung. Die Bezugsperson steht als Ansprechperson zur Verfügung und ist für alle Probleme und Bedürfnisse des Betroffenen offen. Bezugspflegekraft und Patient gestalten gemeinsam den Pflegeprozess und erstellen die Pflegeanamnese und die Pflegeplanung. Ein regelmäßiger Austausch im Behandlungsteam ist hierbei wichtig. Nach Möglichkeit sollte die Bezugsperson an Gesprächen teilnehmen, die für den Patienten wichtig sind oder ihn zum Beispiel bei Vorstellungsgesprächen in Heimeinrichtungen zu begleiten. (Gespräche mit Hilfesystemen, Angehörigengespräche…)

Neben der ersten Bezugskraft ist immer eine Vertretung vorhanden. Beide sind im Gegenschicht-Rhythmus tätig, um über den Tag als Ansprechpartner für die Patientin oder den Patienten da zu sein.

Störungen im Bereich der Beziehungsfähigkeit gehören in der Regel zu psychiatrischen Erkrankungen. Eine Bezugsperson kann individueller auf Belange der Erkrankten eingehen. Probleme werden nach Möglichkeit gemeinsam gelöst.