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Licht- und Wachtherapie

Lichttherapie

Die Lichttherapie gab es schon in der Antike. Damals glaubten die Ärzte, dass Schwermut die Krankheit der Dunkelheit sei und legten lethargische Patientinnen und Patienten in die Sonne. Auch heute führt eine Lichttherapie Menschen mit "Herbst-Winter-Depressionen" und bei Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus zu einer Stabilisierung des seelischen Gleichgewichts. Aus Effizienz- und Sicherheitsgründen wird dazu weißes, fluoreszierendes Licht verwendet, das bis zu 10.000 Lux produziert.

 

Wachtherapie

Die Wachtherapie wird bei depressiv erkrankten Menschen angewendet. Das Wachsein in der zweiten Nachthälfte, in der die Hirntätigkeit des schlafenden Menschen besonders heftig ist, soll dazu führen, dass die Stimmung tagsüber gelöster und positiver ist. Das Paradox, dass gerade depressive Patientinnen und Patienten, die über Schlaf- und Einschlafstörungen klagen, nachts wach gehalten werden sollen, erklärt sich dadurch, dass die zweite Nachthälfte von unruhigem Schlaf mit nicht selten albtraumartigen Einflüssen geprägt wird. Die Patientinnen und Patienten sollen wach bleiben, damit solche Eindrücke ihren nächsten Tag nicht negativ beeinflussen. Positive Effekte sind vor allem bei stationärer Behandlung zu beobachten, wenn auf "Depressionsstationen" mehrere Patientinnen und Patienten gemeinsam mit Krankenschwestern und Pflegern das "Wachsein" organisieren und mit Aktivitäten füllen können. Jedoch sind die Effekte selten von Dauer. Deshalb kann die Wachtherapie in der Regel nur ein Teilbereich einer umfassenden psychotherapeutischen Behandlung sein.