Elektrokrampftherapie (EKT)
Bei der Elektrokrampftherapie (bzw. Elektrokonvulsionstherapie) wird unter Anwendung eines sog. Rechteckimpulses durch einen wenige Sekunden dauernden Stromimpuls unter Kurznarkose und Muskelrelaxation ein künstlich hervorgerufener epileptischer Anfall ausgelöst.
Für die therapeutische Wirksamkeit ist neben der Anfallsdauer (ca. 30 sec) vor allem auch die Amplitude der Krampfereignisses wesentlich. Der Patient bemerkt aufgrund der Narkose nichts von der Behandlung, er wird dabei durch einen Anästhesisten überwacht und beatmet.
Eine einzelne Stimulation kann bereits klinisch wirksam sein; üblich sind jedoch Stimulationsserien von 8-12 Anwendungen. Die EKT wird in erster Linie bei therapieresistenten Depressionen bzw. affektiven Störungen eingesetzt. Eine seltene, aber wichtige Indikationsstellung besteht bei der therapieresistenten und damit lebensbedrohlichen Katatonie. Eine weitere Indikation besteht bei Psychosen. Im Bereich der neurotischen Störungen stellt die EKT eher eine Grenzindikation dar.
Die Wirksamkeit der EKT ist belegt. Die Behandlungsmethode erzielt bei mehr als der Hälfte der Patienten einen antidepressiven Effekt, die auf Medikamente nicht ansprechen.
Unerwünschte Nebenwirkungen bestehen in vorübergehenden Gedächtnisstörungen und Konzentrationsstörungen, die sich gelegentlich verzögert, aber in der Regel spontan zurückbilden.
Kontraindikationen stellen ein kürzlich überstandener Herz- oder Hirninfarkt sowie schwere Einschränkungen der Herz-Lungenfunktion dar.