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Gastgeberin Anke Blank mit den Referenten

Fachtagung "Sucht und berufliche Teilhabe"

Marsberg (lwl). Im LWL-Klinikum Marsberg fand eine Fachtagung zu dem Thema "Sucht und berufliche Teilhabe" für Fachpuplikum statt. Diese Veranstaltung thematisierte die Herausforderungen und die Perspektiven, die sich für Menschen mit Suchterkrankungen ergeben. Im Fokus standen Strategien zur beruflichen Teilhabe und die Vernetzung von Fachkräften aus Suchtberatungen, Rehabilitation und Arbeitsmarktintegration.

Anke Blank, Chefärztin & stellv. Ärztliche Direktion des LWL-Klinikums Marsberg, eröffnete die Fachtagung und stellte die LWL-Klinik für Erwachsenen Psychiatrie noch einmal kurz vor. Die Klinik, wurde 1814 gegründet und zählt zu den führenden Einrichtungen der Suchtmedizin in der Region.

Anke Blank sagt: „Es ist essenziell, dass Betroffene nach der Therapie bei uns nicht nur medizinisch, sondern auch beruflich unterstützt werden, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Genau deshalb haben wir heute Expert: innen hier.“ Im Anschluss gab es Vorträge von Referentinnen und Referenten.

Stefan Kühnhold, Suchtmediziner und Chefarzt der LWL-Klinik Warstein präsentierte in seinem Vortrag „Alkoholismus, eine Heldenreise“ wenig bekannte Fakten. „Deutschland belegt weltweit Platz 5 im Hinblick auf den Alkoholkonsum in der Bevölkerung. Eine der wenigen positiven Entwicklungen in den vergangenen Jahren ist, dass Menschen nicht mehr direkt am Arbeitsplatz Alkohol konsumieren, doch der Konsum bleibt insgesamt alarmierend hoch“ warnt Kühnhold.

Kühnhold verdeutlicht: „7,9 Millionen Menschen in Deutschland weisen einen riskanten Alkoholkonsum auf, während 1,6 Millionen Menschen als alkoholabhängig gelten. Jährlich führt Alkohol zu rund 74.000 Todesfällen.“ Besorgniserregend sei auch die Länge der Dauer, die Betroffene benötigen, um eine Behandlung zu beginnen. „Im Durchschnitt dauert es etwa sieben Jahre, bis eine Alkoholabhängigkeit erkannt und behandelt wird“ erklärte er. In dieser Zeit verschlechterte sich nicht nur der Gesundheitszustand der betroffenen Person, sondern auch ihre berufliche und soziale Situation.

„Im Mittelpunkt steht der Mensch“ betont Sabine Becker, Leiterin Sucht- und Drogenberatung der Caritas Brilon in ihrem Vortrag „Suchtberatung als Unterstützungsinstrument.“ Sie sagt: „Für einige Betroffene stellt der Beruf einen bedeutenden Halt im Leben dar und sie wollen mit dem Alkoholkonsum aufhören, um endlich wieder Arbeit zu finden.“ Die Suchtberatung vermittelt Patientinnen und Patienten an Institutionen wie z.B. Fachkliniken des Hochsauerlandkreises. Zusätzlich spielt die qualitative Nachsorge bei der Suchtberatung auch eine wichtige Rolle.

Julia Hauffen, Teamleiterin Berufliche Rehabilitation und Teilhabe Agentur für Arbeit, Meschede-Soest hielt einen Vortrag zum Thema „Übergänge gemeinsam gestalten“ und äußert sich dazu mit den Worten: „Unser Ziel ist es Leistungsberechtigte Personen wieder in das Arbeitsleben zu integrieren, dabei ist der Mensch der Zentrale Fokus“ dafür ist wichtig, dass die medizinische Behandlung der betroffenen Person bereits abgeschlossen ist.

Diese Fachtagung bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich aktiv auszutauschen und an Diskussionen teilzunehmen, um Erfahrungen und Ideen miteinander zu teilen. Michael Machalke, Diplom-Sozialarbeiter im LWL-Klinikum Marsberg betont: „Diese Veranstaltung soll dem Fachpublikum aufzeigen, wie wichtig der interdisziplinäre Austausch ist, um gemeinsam nachhaltige Lösungen für Betroffene zu finden.“   Die Veranstaltung verdeutlicht, dass Menschen mit Suchterkrankungen nach einer erfolgreichen medizinischen Behandlung viele Chancen haben, wieder in das Berufsleben einzusteigen.

Die Referent:innen

Zum Thema "Sucht und berufliche Teilhabe" fand im LWL-Klinikum Marsberg eine Tagung statt u.a. mit Anke Blank, Chefärztin und stellv. Ärztliche Direktorin des LWL-Klinikums Marsberg, Sabine Becker, Leiterin Sucht- und Drogenberatung der Caritas Brilon, Stefan Kühnhold, Facharzt für Psychiatrie, Chefarzt Zentrum für Suchtmedizin der LWL-Kliniken Warstein und Lippstadt, stellvertretender Ärztlicher Direktor der LWL-Klinik Warstein, und Julia Hauffen, Teamleiterin Berufliche Rehabilitation und Teilhabe Agentur für Arbeit.